Ökologie & Nachhaltigkeit / Kreislaufwirtschaft
Das Schweizerische Verpackungsinstitut engagiert sich seit vielen Jahren stark im Thema Umweltschutz und Verpackung. Die Leistungen von Verpackungen, gerade beim Schutz von Lebensmitteln, sind grossartig und wirken Foodwaste entgegen. Wir wirken in Kommissionen und Fachgruppen mit, erarbeiten zusammen nachhaltige Lösungen, bilden aus und tragen so einen grossen Beitrag an den Umweltschutz bei.
(Quelle: Migros) Wer umweltbewusst einkaufen will, wird bei Verpackungen meist stutzig – besonders wenn diese aus Plastik bestehen. Doch moderne Verpackungen aus Plastik sind für unsere Umwelt oft besser als solche aus Karton, Papier und Glas. Die Auflösung hartnäckiger Mythen zu ökologischen Verpackungen und was Sie tun können, um umweltbewusst einzukaufen.
Mythos 1: Lebensmittelverpackungen sind eine überflüssige Umweltbelastung
Nein. Verpackungen haben eine wichtige Funktion: Sie schützen die Lebensmittel vor zu frühem Verderb. Zudem trägt die Verpackung nur einen sehr geringen Anteil zur Umweltbelastung eines Produkts bei – in der Regel weniger als vier Prozent. Umweltbelastend ist vor allem der Anbau der Lebensmittel. Die Verpackung verhindert also das schlimmste Szenario für die Umwelt, nämlich das vorzeitige Verderben von Nahrungsmitteln.
Mythos 2: Plastikverpackungen belasten die Umwelt am stärksten
Nein. Zwar belastet ein Kilogramm Plastik die Umwelt stärker als ein Kilogramm Glas oder Karton. Aber Verpackungen aus Plastik benötigen meist deutlich weniger Material als Verpackungen aus Glas, Karton oder Papier. Sie sind also meist deutlich leichter. Das spart Ressourcen und reduziert die Belastung beim Transport. So sind leichte Plastikbeutel-Verpackungen zum Beispiel die umweltfreundlichsten Verpackungen. Mit dem Wechsel von Kartonbehältern auf dünne Plastikbeutel reduzierte die Migros zum Beispiel die Umweltbelastung der Bio-Quinoa Verpackung um 65 Prozent.
Mythos 3: Bio-Plastik wäre doch sicher viel umweltfreundlicher
Falsch. Bio-Plastik verursacht nach wie vor eine grössere Umweltbelastung als herkömmlicher Plastik. Denn für den Anbau der Pflanzen braucht es viel Wasser, Dünger, Pestizide etc. Zudem hat Bio-Plastik nicht die gleiche Reissfestigkeit wie herkömmlicher Plastik. Für Tragtaschen aus Bio-Plastik ist daher beispielsweise 30 Prozent mehr Material notwendig als für herkömmliche Plastik-Taschen. Und schliesslich wird Bio-Plastik meist aus Lebensmitteln wie Mais und Zuckerrohr hergestellt. Diese Lebensmittel und die dafür genutzte Anbaufläche stehen dann nicht mehr zur Lebensmittelproduktion zur Verfügung.
Mythos 4: Gesundheitsschädlicher Mikroplastik aus Verpackungen
Seitdem 2015 das deutsche Umweltbundesamt vor „Risiken für Umwelt und Gewässer durch die Verwendung von Plastikpartikeln in Hautcremes, Peelings, Duschgels und Shampoos“ warnte, ist Mikroplastik verstärkt ins Blickfeld von Medien und Öffentlichkeit geraten. Einige so genannte Qualitätsmedien und diverse zweifelhafte Umweltschutzorganisation haben in ihrem typischen Anti-Reflex zunächst vor allem gelitterte Verpackungen dafür verantwortlich gemacht. Heute wissen wir aufgrund zahlreicher seriöser wissenschaftlicher Untersuchungen und Bewertungen längst, dass Verpackungen praktisch nichts mit dem Problem Mikroplastik zu tun haben. Dennoch hat jahrzehntelanges Verpackungs-Bashing offenbar unausrottbare Vorstellungen in den Köpfen bestimmter Journalisten und Umweltschützer hinterlassen.
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